Von der Idee zur getesteten Lösung – in nur 4 Tagen

Wir kennen sie alle: Kreativ-Workshops und Brainstorming-Sessions, in denen sich die Teilnehmer den Kopf zerbrechen und bemüht sind möglichst kreativ zu sein. Der Outcome ist meist überschaubar.

Bei komplexeren Herausforderungen wird es meist noch schwieriger. In der Regel wird ein Projekt initiiert, das über viele Wochen oder sogar Monate hinweg intensiv betreut wird, bevor das Ergebnis nach Markteinführung am Kunden getestet werden kann.

Design-Sprints helfen Teams dabei schneller bessere Lösungen zu entwickeln und diese direkt am Kunden zu testen – und das in nur vier Tagen ohne, dass die Teilnehmer dabei kreativ sind. Das spart Zeit, Ressourcen und vor allem Geld.

Was ist ein Design Sprint?

Design-Sprints sind ein bunter Mix aus Design Thinking-, Lean- und agilen Methoden kombiniert mit einem qualitativen Kundenpanel und den „greatest Hits“ einer Business Strategie. Ziel des Sprints ist es, möglichst schnell eine konkrete Idee am Kunden zu testen, um reale Daten zu sammeln und daraus gewonnene Erkenntnisse direkt in die Optimierung einfließen zu lassen. Hierdurch werden weder wertvolle Zeit noch kostenintensive Ressourcen für die falschen Ideen verschwendet. 

Design-Sprints wurden ursprünglich von Jake Knapp in Zusammenarbeit mit John Zeratsky und Braden Kowitz für Google entworfen. Gemeinsam mit A&J Smart gelang es ihnen, die Prozessschritte eines Sprints weiterzuentwickeln und sie von fünf Sprint-Tagen auf nur vier Tage zu verkürzen.

Welche Herausforderungen eignen sich für einen Design-Sprint?

Die Herausforderung muss groß genug sein. Sie muss es Wert sein die Arbeitszeit einer Gruppe von 4-7 Personen für vier Tage zu investieren. Die Entwicklung eines neuen Produktes oder eines Services sind geeignete Anlässe für einen Design-Sprint. Oder ein neues Projekt, das zu kostenintensiv oder zu risikoreich wäre, wenn die Idee vorab nicht gewissenhaft validiert werden würde. 

Ein weiteres Indiz, ob es sich um ein „echtes“ Design-Sprint Problem handelt, ist die Anzahl der Abteilungen bzw. Menschen, die innerhalb des Unternehmens involviert sind, um ein Problem zu lösen (z.B. bei strategischen Entscheidungen) oder vom Ergebnis betroffen sind. Wenn beispielsweise die Engagement-Rate der Kunden eines Unternehmens erhöht werden soll, handelt es sich um ein recht umfangreiches und komplexes Problem, das sich für einen Design-Sprint eignet. 

Wenn hingegen eine einzelne Person oder das verantwortliche Team selbst die Entscheidung im Namen der Organisation treffen kann, wäre ein Design-Sprint zu zeitintensiv, beispielsweise wenn es darum geht, dass die User Navigation einer App verbessert werden soll. Dieses Problem kann effizienter durch ein UX-Team behoben werden.

Probleme sollten also nicht zu klein oder zu spezifisch sein, um sie in einem Design-Sprint zu bearbeiten.

Wer sollte Teil eines Design-Sprint Teams sein?

Das hängt unter anderem von der Unternehmensgröße ab. In einem Start-Up besteht das perfekte Set-Up aus dem CEO, einem Product Manager, einer Person aus dem Vertrieb, ein bis zwei Designern und jemandem aus dem Bereich Marketing – plus einem Design-Sprint Facilitator. Wenn es sich um ein großes Unternehmen handelt oder die Chancen schlecht stehen, den CEO als Teilnehmer zu gewinnen, sind stattdessen der Business Owner bzw. Product Owner als Teilnehmer geeignet. Auch hängt die Zusammensetzung immer vom jeweiligen Projekt ab.

Wichtig ist, dass vor allem Menschen aus unterschiedlichen Bereichen in einem Sprint Team zusammenarbeiten. Die ideale Anzahl für ein Design-Sprint Team sind 7 Personen (in- und extern).

Zudem von hoher Bedeutung ist die Definition eines Entscheiders im Prozess. Es muss von Anfang an festgelegt werden, wer die Rolle des Entscheiders im Sprint übernehmen wird. Das sollte auch die Person sein, die in der Realität Entscheidungen solchen Ausmaßes trifft und insbesondere auch allein treffen darf. 

Die Kernprinzipien eines Design-Sprints

Durch genau aufeinander abgestimmte Übungen werden mehrere Stakeholder gleichzeitig in den Ideenentwicklungsprozess von Tag 1 bis Tag 4 in den Sprint mit einbezogen. Doch nicht nur die kurze Dauer sowie die Zusammensetzung der Teilnehmer macht den Sprint zu etwas Besonderem, sondern auch die Art der Zusammenarbeit. Jeder der Teilnehmer lässt seinen persönlichen und fachlichen Anteil greifbar und vor allem transparent in die Ideenentwicklung mit einfließen, was von Anfang an zu weniger Missverständnissen und Diskrepanzen führt. Damit das gelingt, gelten folgende vier Kernprinzipien für die Dauer des Sprints, die im Prozess als ungewohnt empfunden werden können:

Wo kann ein Design-Sprint durchgeführt werden?

Design-Sprints können im Unternehmen oder als Offsite durchgeführt werden. Benötigt wird ein großer Meetingraum, der ausschließlich den Sprint-Teilnehmern für volle vier Tage durchgängig zur Verfügung steht. Alle erstellten Materialen und Charts an Wänden und mobilen Pinnwänden verbleiben über den gesamten Zeitraum im Raum.

Alternativ kann der Design-Sprint selbstverständlich auch Remote/Online stattfinden. Die Aufteilung der Tage unterscheidet sich in diesem Falle leicht vom regulären Prozess, um die gleiche Qualität der Sprint-Ergebnisse sicherzustellen.

Weitere Informationen

Dies war nur ein kurzer Einblick in die Welt der Design-Sprints. Solltest Du Fragen haben oder weitere Informationen benötigen, freuen wir uns auf Deine Anfrage.